Schule

Die Schule

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Die selbständigen Bauerschaften Platjenwerbe und Stubben organisierten bereits in früher Zeit eine gemeinsame schulische Unterrichtung für die 6-12-Jährigen am Ort der Dorfschaft Platjenwerbe, um den Kindern den langen Weg in die Kirchspielschule nach Lesum zu ersparen. Ein eigener Nebenlehrer wurde angestellt, der dafür Reihetisch, freie Wohnung im Schulzimmer und eine geringe Vergütung erhielt. Das Datum der Einführung einer „Winkelschule“ (= privat eingerichtete Schule ohne behördliche Anerkennung), in einem wahrscheinlich sehr kleinen einfachen Gebäude mit nur einem Raum, ist nicht exakt bekannt, 1827 wird aber von schulischer Unterrichtung in der Dorfschaft seit undenkbaren Zeiten berichtet.

Karte Platjenwerbe von 1846, Kopie bearbeitet farbig ausschnitt.JPG

1789 In einem Verzeichnis von 1789 zur Erhebung der Tabacksteuer aus dem Freien Damm Schönebeck wird z.B. ein Schulmeister Buthelmann als Häusling bei Warnke Jachens (Platjenwerbe Nr. 16) geführt.
(Quelle: NLA ST ARL 01 Nr. 468)

1789 Titel Toback-1.jpg 1789_toback_lehrer_butelm.jpg

1826 Ein Dokument vom 12.11.1826 im Niedersächsischen Landesarchiv von Stade (Quelle: NLA ST Rep. 80 Nr. 1664) berichtet von einem seit Jahren bestehenden Schulstreit zwischen der rechtlich zuständigen Hauptschule in Lesum und den Gemeinden Platjenwerbe und Stubben. Die Gemeinden mussten doppelte Schullasten tragen, sie waren verpflichtet an die Hauptschule in Lesum für alle Schüler weiter zu zahlen und hatten die eigene Schule zu unterhalten.

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Acta betreffend die von den Eingesessenen zu Platjenwerbe und Stubben, Amts Lesum, beantragte Trennung vom Schul-Districte Lesum, 1827

1826 In einer Bittschrift der Eingesessenen zu Platjenwerbe und Stubben an das „Hohe Königlich Großbritannisch Hannoversche Consistorium zu Stade“ vom 04.12.1826 wird gefordert, den bisherigen Nebenschullehrer Johann Hinrich Thiele behalten zu dürfen und die Schule in Platjenwerbe ganz von der Hauptschule in Lesum zu trennen. Es wird das Angebot unterbreitet, dem Lehrer und Organisten in Lesum während seiner Dienstzeit das volle Schulgeld zu zahlen. Das Dokument ist von 33 Eingesessenen der Dörfer Platjenwerbe und Stubben unterschrieben und zeigt damit auf, wie verbreitet der Wunsch nach guter Ausbildung, durch Unterrichtung der Kinder im Dorf, war.

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(Quelle: NLA ST Rep. 80 Nr. 1664)

1838/39 Die Einwohner von Platjenwerbe und Stubben beschlossen eine gemeinsame Schule für alle Kinder neu einzurichten. Ein 1838 geplanter Schulneubau wird mit 945 Talern Baukosten veranschlagt, zu dem am 28. Juni 1838 das Konsistorium in Stade die Bauerlaubnis erteilt. Der Baumeister Johann Horstmann aus Platjenwerbe vollendete 1839 den Bau. Aus dem Verkaufserlös von 1101 Talern des aus der Gemeinheitsteilung der Schule zugeteilten Stückes „Im Holze“ fließen 1071 Taler in den Hausbau. Es entstand ein Schulhaus mit einem umbauten Klassenraum von 6,65×5,80×2,85 m, einer kleinen Lehrerwohnung und einer Mietwohnung. In diesem Schulzimmer wurden bis zu 90 Kinder – nicht alle hatten einen Sitzplatz – zeitgleich von einem Lehrer nach dem Unterrichtsstoff der Klassenstufen 1 bis 8 unterrichtet.

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Für die „Gemütlichkeit“ Lehrerwohnung wurden ein Tisch, drei Stühle, eine Bettstelle, eine Anrichte und eine Tellerbort beschafft.

1849 Das Königlich Hannoversche Ministerium löste 1849 den Schulverband Platjenwerbe – Stubben aus dem Schulverband Lesum und zahlte an den Hauptschullehrer in Lesum 40 Thaler für die Platjenwerber und Stubbener Kinder. Die Platjenwerber hatten eine Statistik aufgestellt aus der ersichtlich war, dass die Schule in Lesum aus Platzgründen gar nicht in der Lage war, die Schüler aus Platjenwerbe und Stubben mit aufzunehmen, geschweige denn sie hinreichend zu unterrichten.

Seelenzahl des Lesumer Schulverbandes aus den Jahren 1821 und 1848

(Quelle: NLA ST Rep. 80 Nr. 1698)

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im Jahre 1821 im Jahre 1848

in Lesum ……………………… 540 Seelen 920 Seelen

“ Vorburgdamm ……………… 120 “ 204 „

“ Burgdamm ………………… 61 “ 77 „

“ Marßel ……………………… 94 “ 234 „

“ Holthorst …………………… 58 “ 90 „

“ (Stubben u. – 62) (132)

“ (Platjenwerbe 244) … 306 “ (287) 419 „

Summa 1.179 Seelen Summa 1.944 Seelen

“ 1.179 „

Überschuß = 765 Seelen

Von diesem Überschuße = 765 Seelen die Seelenzahl unserer

beiden Ortschaften = 419 “ abgenommen, so behält

Müller immer noch von 346 Einwohnern mehr als im ersten Jahre

seiner Dienstanstellung die Einnahme für ihre schulpflichtigen Kinder.

1853-1855 Lehrer Seebo unterrichtet für 1 1/2 Jahre in Platjenwerbe. In einem Lebensbericht schreibt er über seine Platjenwerber Tätigkeit. Er wechselt nach Farge, wo er anstelle 100 nun 120 Thaler verdient und statt 100 Schülern wohl weniger als 50 unterrichten wird. (https://wiki.genealogy.net/Lebenserinnerungen_des_Lehrers_Peter_Heinrich_Seebo_(1820-1918)_über_seine_Tätigkeit_in_Platjenwerbe_(1853-1855) (Quelle: Familienarchiv Seebo)

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1860 Über die Anstellung und das Leben des Lehrers Johann Hinrich Henke (* am 17.10.1835 in Hintzendorf) in Platjenwerbe schreibt Heinrich Hoops in seinem Buch „Die Börde Lesum“: Er erhielt bei seiner Anstellung eine Stube und eine Kammer als Wohnung, die übrigen Räume der Lehrerwohnung waren vermietet. Als er 1860 heiraten wollte erhob die Gemeinde Einspruch gegen die Erteilung eines Trauungs- und Erlaubnisscheins, weil Lehrer Henke kein Wohnrecht am Orte hätte und auch nicht imstande wäre mit seinem Gehalt eine Familie zu ernähren. Die Landdrostei in Stade wies diesen Einspruch als unbegründet zurück. Henke heiratete am 3.3.1861 in Arbergen Dorothea Hüvecker (*11.5.1831 in Mahndorf) und zog mit seiner Ehefrau in diese eine Stube mit Kammer. Als Henke im Folgejahr um die Überlassung der ganzen Lehrerwohnung bat, stimmte der Schulvorstand erst zu, nachdem dieser die Verpflichtung vom Vormieter zum unentgeldlichen Einheizen von Schulzimmer und Wohnung, das Weißen der Räume und das Schornsteinfegen zu besorgen, übernommen hatte. Er mußte auch das gesamte Brennmaterial besorgen, obwohl die Gemeinde zur Lieferung verpflichtet war. Das meist wüst gewesene umliegende Schulgelände hat er in harter Arbeit kultiviert. Henke diente bis 1901 an dieser Schule.

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(um 1895, Klassenbild mit Lehrer Henke)

1890 wird eine zweite Klasse eingerichtet und ein zweiter Lehrer eingestellt

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1905 Nach einer Schulhausbesichtigung durch eine Regierungskommission im Jahre 1905 wurde aufgrund zahlreicher festgestellter Mängel auch vom Schulvorstand anerkannt, daß ein Schulneubau „unabweislich“ ist.

1910 Am 2. Mai 1910 gibt der Schulvorstand von Platjenwerbe und Stubben zu Protokoll: „Wir haben den Gedanken fallen gelassen, das alte Schulgebäude durch einen Umbau und Erweiterungsbau wieder instand zu setzen. Wir wollen nunmehr zwei Lehrerwohnungen und zwei Klassen nebst Stall und Abortgebäude neu erbauen lassen und das Projekt so einrichten, daß eine dritte Klasse angebaut werden kann.“

Nach fünfjährigem Planen wurde gehandelt. Der Gemeindevorsteher Hinrich Seedorf und der Lehrer Georg Bernhard Rabe reisten nach Stade, um die Königliche Regierung um die Genehmigung dieses Entwurfes und um ausgiebigen Zuschuß (Gnadenhilfe) zu bitten. Der Entwurf wurde genehmigt und an sogenannter Gnadenhilfe wurden 9500 Mark bewilligt.

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1910 Am 6. August 1910 erteilte der Schulvorstand dem Maurermeister Wehrs aus Lesum den Bauauftrag für 33 534,25 Mark. Richtfeier war am 9. September und am 28. Oktober waren die beiden Klassen fertig. Die Bauabnahme erfolgte durch die Königliche Kreisbauinspektion – Geestemünde am 11. Januar 1911.

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(Postkarte von um 1911, Foto einer Klasse mit den Lehrern Rabe und Winterhoff um 1920, Schule um 1940 und Klasse um 1930 mit Lehrer Hermann Koch )

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